Deutscher Wein

Ob Riesling oder Spätburgunder: Deutscher Wein hat einen guten Ruf. Heute finden sich in jedem guten Restaurant deutsche Weine mit hervorragender Qualität auf der Karte. Letztendlich sind es engagierte Winzer und ein guter Wein-Fachhandel, die dem Endverbraucher auch den deutschen Wein wieder schmackhaft machen.

Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches nach Germanien, gelangte auch die Weinkultur in das nördliche Europa. Zunächst als fertige Handelsware ab etwa 50 v.Chr. verschifft, wurden auf Anordnung des „Weinkaisers“ Probus Anfang des ersten Jahrtausends auch Rebstöcke angebaut. Die Spuren sind noch heute in zahlreichen terrassierten Weinbergen z.B. an Rhein und Mosel zu sehen. Mit dem Niedergang Roms und der anschließenden Völkerwanderung gerieten der Weinbau und die Herstellung in Vergessenheit.

Anbaugebiete in Deutschland:
Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mosel, Mittelrhein, Nahe, Pfalz, Ruwer, Rheingau, Rheinhessen, Saar, Sachsen, Saale-Unstrut, Taubertal, Württemberg und auch im Harz gibt es ein kleines Anbaugebiet.

Bekannteste Rebsorten im deutschen Weinanbau
(Aufzählung nicht vollständig):
Weisswein:
Bacchus, Chardonnay, Gewürztraminer, Grauburgunder, Kerner, Müller-Thurgau, Muskateller, Riesling, Scheurebe, Silvaner, Weißburgunder
Rotwein:
Cabernet Sauvignon, Dornfelder, Frühburgunder, Merlot, Spätburgunder, Schwarzriesling, Trollinger, Zweigelt

Wieder erweckt wurde die Kunst des Weinbaus von Karl dem Großen. Gleichzeitig erließ er ein Reinheitsgebot für Wein. Z.B. verbietet er die Lagerung von Wein in Tierhäuten und erlässt umfangreiche Vorschriften für Anbau, Herstellung und den Verkauf. Heute wird das Reinheitsgebot für Qualitätswein und Prädikatwein in den Richtlinien der EU streng geregelt.

Mit seiner Regelung „Capitulare de villis“ zum Weinausschank war er der Begründer der heutigen Straußenwirtschaften bzw. Besenwirtschaften (Weinausschank des Winzers mit eigenem Wein). Im Laufe der Zeit und mit der Vergrößerung der Anbauflächen beginnen auch immer mehr Klöster sich der Weinherstellung und dem Anbau zu widmen. (Die Bierherstellung hatten sie ja schon ganz gut optimiert.) Dabei verbesserten sie auch die Technik des Anbaus und damit die Qualität der Weine. Zunächst für den Eigenbedarf angebaut, wird der Wein immer mehr zum Handelsgut. Bald wird bereits unterschieden zwischen einfachem Wirtshaustrunk aus zufällig gemischten Trauben und Wein als Luxusgetränk aus den guten Lagen der Klöster und Adelssitze.

Die ursprünglich über ganz Deutschland verteilten Anbauflächen von ca. 300.000 Hektar sind durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und die Pfälzischen Erbkriege (1688-1697) auf ein Drittel geschrumpft. Dazu kommen Missernten, überhöhte Zölle und ab Mitte des 17. Jahrhunderts Bier, das den Wein als Alltagsgetränk ablöste. Gleichzeitig entwickelten sich auf den wenigen Anbauflächen insbesondere am Rhein und seinen Nebenflüssen sortenreine Qualitätsweine (z.B. der Riesling).

Ein Neubeginn im Weinbau

Einen großen Einschnitt erlebte der Weinanbau in ganz Europa im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Reblaus vernichtete fast die gesamten Rebstöcke. Erst mit dem Pfropfen heimischer Weinstöcke auf Reblaus resistente Wurzeln, begann sich die Weinwirtschaft wieder zu erholen. Viele gebietstypische Rebsorten waren damit aber verschwunden. Es folgten der Aufbau von Winzergenossenschaften und mehrere Erlasse, die die Qualität der Weine verbesserten (z.B. die Zugabe von Alkohol und Zucker wurden verboten).

Weinberg

Deutsche Rieslinge aus dem Rheingau, der Pfalz und von der Mosel sind bis zum Ende des Kaiserreiches 1918 begehrte Luxusgüter in ganz Europa. Der I. und II. Weltkrieg hat auch auf den Weinanbau verheerende Folgen. 1950 gab es noch 49.000 Hektar bewirtschaftete Anbauflächen. Mitte der 50er Jahre entdeckten viele Winzer, das mit Hilfe neuer Technologien der Wein beeinflusst werden kann. Und so produzierte man, was der Kunde vermeintlich wünscht: süß, billig und einfach. Der Ruf deutscher Weine hat sehr darunter gelitten.

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Mit der zunehmenden Möglichkeit pauschal und bezahlbar in andere Länder zu reisen, eröffnete sich vielen Deutschen auch eine andere Geschmackswelt des Weins. Fortan wurden große Mengen an Rot- und Weißwein importiert.
Mit dem in Kraft treten des Weingesetzes von 1971 werden drei neue Güteklassen geschaffen: Tafelwein, Qualitätswein und Qualitätswein mit Prädikat. Zudem erfolgte eine Reduzierung und Zusammenfassung der Lagen. Einfache Qualitäten können nun auch unter dem Label berühmter Lagen angeboten werden.

Eine spürbare Verbesserung der Qualität ist aber erst ab Ende der 80er Jahre zu verzeichnen. Im Ergebnis sind in den letzten Jahren erstklassige Weine auf den Markt gebracht worden. Heute finden sich in jedem guten Restaurant deutsche Weine mit hervorragender Qualität auf der Karte. Letztendlich sind es engagierte Winzer und ein guter Wein-Fachhandel, die dem Endverbraucher auch den deutschen Wein wieder schmackhaft machen. (Quelle: Weinatlas Deutschland, Hallwag-Verlag)

Autor: Sabine Oertel


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